Kurzsichtigkeit (Myopie)
Was ist Kurzsichtigkeit?
Sie kommt schleichend und tritt meistens in der Jugend auf: die Kurzsichtigkeit. Wer kurzsichtig ist sieht Gegenstände in der Ferne nur mit Mühe und unklar, in die Nähe - also auf kurze Entfernungen - sieht man jedoch problemlos. Und keine Angst, kurzsichtig zu sein ist keine Krankheit, sondern lediglich eine funktionale Beeinträchtigung der Augen. Heutzutage lässt sich diese problemlos mit optischen Hilfsmitteln beheben. Alternativ auch mit einer Augenoperation.
Die Ausprägung der Kurzsichtigkeit wird dabei in Dioptrie (dpt) angegeben. Dioptrie ist die Maßeinheit für die Brechkraft des Auges. Je höher der Wert, desto stärker die Fehlsichtigkeit einer Person. Kurzsichtigkeit wird dabei durch negative Dioptrie-Werte gekennzeichnet. Bei -1 dpt spricht wird von einer leichten Kurzsichtigkeit gesprochen und bei -5 dpt von einer starken Kurzsichtigkeit.
Ein anderer Begriff für Kurzsichtigkeit ist Myopie. Abgeleitet wurde dieser aus dem Griechischen von “Myops”, was Blinzelgesicht bedeutet. Wer selbst kurzsichtig ist hat wahrscheinlich selbst schon oft beim Sehen in die Ferne die Augen zusammengekniffen, um schärfer zu sehen.
Was sind Ursachen von Kurzsichtigkeit?
Bei normalsichtigen Personen befindet sich der Brennpunkt, also der Ort an dem aus eintreffenden Lichtstrahlen ein scharfes Bild entsteht, direkt in der Netzhaut. In dieser liegt eine scharfe Abbildung vor, die unser Gehirn wahrnimmt - wir sehen scharf.
Bei einer Kurzsichtigkeit werden die Litchtstrahlen zu früh gebündelt und streuen anschließend auf die Netzhaut weshalb in dieser ein verschwommenes Bild entsteht - wir sehen undeutlich.
kurzsichtiges Auge
Grundsätzlich gibt es zwei Ursachen, weshalb sich der Brennpunkt vor der Netzhaut befindet und dadurch eine Kurzsichtigkeit entsteht:
Achsenmyopie: der Augapfel ist zu lang, die Brechkraft der Augenlinse ist normal
Ein zu langer Augapfel ist in den meisten Fällen der Grund für eine Kurzsichtigkeit. “Schuld” an einem zu langen Augapfel können einerseits erbliche Faktoren als auch Einflüsse der Umwelt sein. Wenn also beide Eltern an Kurzsichtigkeit leiden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man selbst nicht scharf in die Ferne sehen kann. Auch eine Frühgeburt erhöht das Risiko für einen zu langen Augapfel. Die Kurzsichtigkeit entwickelt sich vor allem bis zum 30. Lebensjahr. In dieser Zeit verlängert sich der Augapfel zu stark.
Inwieweit äußere Einflüsse wie fehlendes Sonnenlicht oder zu viel Arbeit im Nahbereich die Ursache für einen zu langen Augapfel sind wird viel diskutiert. Studien zeigen jedoch, dass Kinder, die sich vermehrt im Freien aufhalten und dadurch verstärkt Sonnenlicht ausgesetzt sind, seltener an Kurzsichtigkeit leiden, als Kinder die viel Zeit in Räumen verbringen und künstlichem Licht ausgesetzt sind.
Brechungsmyopie: die Brechkraft der Augenlinse ist zu stark, die Augenlänge normal
Eine zu starke Brechkraft der Augenlinsen ist dabei seltener die Ursache für eine Kurzsichtigkeit. Verursacht wird diese durch eine zu starke Verkrümmung der Augenlinse beziehungsweise Hornhaut, aber auch wenn der Linsenkern trüb ist.
Ein zu langer Augapfel beziehungsweise eine zu starke Brechkraft der Augenlinse treten in der Regel separat als Ursache für eine Kurzsichtigkeit auf. Jedoch ist auch eine Kombination bei der Ursachen möglich.
Machen Smartphones kurzsichtig?
Das Smartphone ist nicht mehr wegdenkbar aus unserem beruflichen und privaten Alltag, auch Kinder und Jugendliche nutzen das Handy mehrere Stunden täglich. Man checkt Mails und Messages, antwortet kurz, lässt sich mit aktuellen Nachrichten auf dem neuesten Stand halten, nutzt das Handy als Navigationsinstrument oder spielt damit Online-Games.
Anderswo, vor allem in Asien ist die Handy- und Smartphonenutzung noch weit intensiver und umfangreicher als hierzulande. Das aber hat neuesten Forschungen gemäß zu durchaus negative Folgen. Vor allem die Kurzsichtigkeit (Myopie) wird dramatisch zunehmen, warnen Augenärzte. In Asiens großen Metropolen stieg der Anteil der Kurzsichtigen binnen weniger Jahre von 20 % auf 80 %, in Deutschland sind es bisher erst 40 %, die Tendenz ist aber auch hier stark steigend. Begründet sehen Wissenschaftler das in den Veränderungen der Lebensumstände in hoch technisierten Ländern durch die Nutzung moderner Medien.
Smartphone im Dauereinsatz fördert die Kurzsichtigkeit
Früher bildete sich die verbreitetste Art der Kurzsichtigkeit während der Schulzeit heraus und wurde deshalb auch Schulmyopie (Myopia simplex) genannt. Die Kurzsichtigkeit beruht in den meisten Fällen (Achsenmyopie) auf einem zu starken Längenwachstum des Augapfels, das vor allem im Schulalter zwischen dem sechsten und 18. und manchmal auch bis zum 25. Lebensjahr stattfindet.
Das hat sich inzwischen geändert. Heute nimmt auch in Deutschland der Anteil der Kurzsichtigen vor allem bei den 20- bis 29-Jährigen zu. Dies aber ist genau das Alter, in dem viele junge Menschen fast ständig mit Smartphone, Tablet oder Laptop beschäftigt sind. Ihre Augen sind dabei ständig zur Naharbeit gezwungen. Deshalb sieht auch die Deutsche Ophtalmologische Gesellschaft (DOG) einen Zusammenhang von Mediengebrauch und dieser Myopisierung einer ganz neuen Altersgruppe.
Starke Kurzsichtigkeit gilt auch als Risikofaktor für andere später auftretende gravierende Augenkrankheiten wie Grüner Star oder Netzhautablösungen. Vor allem solange das Augen noch wächst, ist es ratsam Kinder und Jugendliche zu mindestens einer Stunde Bewegung und Freizeitsport im Freien bei Tageslicht zu motivieren, mahnen Experten an. Die Wirksamkeit von mehr Tageslicht belegen neue Studien aus China.
Welche Arten von Kurzsichtigkeit gibt es?
Hinsichtlich der Ausprägung, also der Beeinträchtigung des Sehverhaltens, wird zwischen zwei Formen der Kurzsichtigkeit unterschieden:
Einfache Myopie (auch Myopia Simplex oder Schulmyopie)
Die einfach Myopie ist die häufigste Ausprägung der Kurzsichtigkeit. Verursacht wird diese entweder durch einen zu langen Augapfel (Achsenmyopie) oder durch eine zu starke Brechkraft der Augenlinse (Brechungsmyopie). Diese Form der Kurzsichtigkeit erreicht Werte bis circa -6 dpt, weshalb sie als moderat eingestuft wird. Es handelt sich hierbei nicht um eine Krankheit, sondern um eine physiologische Verformung. Wichtig ist diese Differenzierung vor allem für Krankenkassen, da diese aus diesem Grund eine Kostenübernahme für die Sehhilfe nur bis zu einem Alter von 18 Jahren übernehmen.
In der Regel setzt diese Form der Kurzsichtigkeit zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr ein und nimmt ab dem 25. Lebensjahr nicht mehr zu. In Ausnahmefällen nimmt diese jedoch auch bis zum 30. Lebensjahr zu.
Degenerative Myopie (auch Maligne Myopie, Myopia magna oder Myopia progressiva)
Die degenerative Myopie ist durch deutlich höhere Dioptrie-Werte als -6 dpt gekennzeichnet. Sie wird daher im Gegensatz zur einfachen Myopie als Augenkrankeit angesehen, die zu einer starken Sehbinderung führt. Ursache für diese ist eine deutliche Verformung der Augenrückseite, die oftmals angeboren ist oder in der frühen Kindheit entsteht.
In welchem Alter tritt Kurzsichtigkeit ein?
Je nachdem wann die Kurzsichtigkeit eintritt, wird zwischen vier verschiedenen Zeitpunkten unterschieden:
- die angeborene Kurzsichtigkeit (meist degenerative Myopie)
- Kurzsichtigkeit, die im Alter von 10-12 entsteht und sich bis zum 25. Lebensjahr entwickelt. In seltenen Fällen kann die Entwicklung auch bis zum 30. Lebensjahr gehen (meist einfache Myopie)
- Kurzsichtigkeit, die im Alter von 20-40 entsteht
- Kurzsichtigkeit, die erst nach dem 40. Lebensjahr eintritt
Während der Schwangerschaft kann zudem eine temporäre Form der Kurzsichtigkeit auftreten, die bis zu -1 dpt stark sein kann. Spätestens einige Woche nach dem Ende der Stillzeit hat sich diese jedoch wieder zurückgebildet.
Die Grade der Kurzsichtigkeit (Dioptrien)
Eine bestehende Kurzsichtigkeit wirkt sich in jedem Alter recht gravierend auf das Sehvermögen aus, selbst wenn sie mit -1 dpt nur relativ gering zu sein scheint. Diese eine Dioptrie an Fehlsichtigkeit bedeutet ja schon, dass ein Kurzsichtiger mit dieser Glasstärke unkorrigiert alles was weiter als einen Meter entfernt ist, nicht mehr deutlich sieht. Das ist besonders im Straßenverkehr zu beachten, denn schon eine unkorrigierter Myopie mit einer Glasstärke von nur -0,75 dpt wird dort als Sicherheitsrisiko betrachtet. Ein solcher fehlsichtiger Autofahrer kann nämlich Schilder, die ein Rechtsichtiger in 40 Meter Entfernung erkennt, erst bei einer Distanz von nur noch 5 Metern deutlich erkennen.
Bei einer immer noch moderaten Glasstärke von – 2,5 dpt sieht der Kurzsichtige nur noch bis zu einer Entfernung von 40 cm wirklich scharf. Dieser Kurzsichtige kann also nur beim Lesen deutlich sehen. Sie können sich vorstellen, dass dies im Alltag unkorrigiert eine große Beeinträchtigung des Sehens bedeutet.
Den Grad der Kurzsichtigkeit bestimmen die beiden Arten der Kurzsichtigkeit. Die Schulmyopie (Myopia simplex) tritt etwa im Alter von zehn Jahren erstmals auf und verstärkt sich beim ausgewachsenen Menschen im Alter ab 18- 25 Jahren nicht weiter. Hier handelt es sich um Glasstärken von selten mehr als -7 dpt. Glasstärken von bis zu – 3 dpt werden hier als leichte Myopie bezeichnet, Glasstärken bis zu -7 bis 8 dpt als mittlere Myopie.
Die fortschreitende Kurzsichtigkeit (Myopia progressiva) führt zu immer stärkeren Kurzsichtigkeiten und nicht selten durch die Überdehnung der Netzhaut zum Netzhautriss. Hier liegen die Glasstärken bei bis zu – 20 dpt. Diese Kurzsichtigkeiten werden generell als hohe Myopien bezeichnet.
Die Grade der Kurzsichtigkeit sind also etwa so einzuteilen:
- Leichte Myopie, Glasstärken bis zu – 3 dpt
- Mittlere Myopie, Glasstärken zwischen – 3 dpt und – 7 dpt
- Hohe Myopie, Glasstärken ab 8 dpt bis zu -15 oder -20 dpt
Welche Symptome hat die Kurzsichtigkeit?
Erstes Anzeichen einer Kurzsichtigkeit ist oftmals schlechtes Sehen in die Ferne bei Nacht. Nachfolgend sind weitere Anzeichen aufgeführt. Wenn einzelne davon bei Ihnen zutreffen, sollten Sie nicht zögern einen Optiker beziehungsweise einen Augenarzt aufzusuchen, um einen genauen Sehtest zu machen.
- beim Blick in die Ferne kneifen Sie verstärkt die Augen zusammen
- der Videotext des Fernsehers kann aus gewohnter Distanz nicht mehr gelesen werden
- Probleme beim Lesen von Straßenschildern
- Personen und Gesichter werden erst verspätet erkannt
- Projizierte Texte sind nicht deutlich erkennbar
- Bäume sind nur noch als grünes Ganzes erkennbar, Äste und Blätter sind nicht klar erkennbar
- beim Autofahren im Dunkeln werden beleuchtete Schilder in der Ferne nur unscharf wahrgenommen
- Kopfschmerzen treten während und nach nach Tätigkeit auf, welche deutliches Sehen in die Ferne erfordern, beispielsweise beim Autofahren
Wie kann die Kurzsichtigkeit festgestellt werden?
Mit einem Sehtest überprüft der Optiker oder Augenarzt die Sehschärfe einer Person - das heißt wie gut man in die Ferne und in die Nähe sehen kann. In der Regel besteht der Sehtest dabei aus Zahlenreihen, die nach unten hin kleiner werden.
Kurzsichtigkeit wird in der Regel mit einem Sehtest in einem Abstand von fünf bis sechs Metern überprüft. Zunächst wird dabei ein Auge zugedeckt und nur mit einem Auge geschaut. Nachdem das andere Auge auch einzeln getestet wurde, wird der Sehtest am Ende mit beiden Augen betrachtet.
Sehtest Zahlenreihen
Die exakte Stärke der Kurzsichtigkeit ermittelt der Optiker oder Augenarzt durch die Bestimmung der Refraktion, bei der die Breckkraft des Auges gemessen wird. Mithilfe des Messergebnisses, das in Dioptrie angegeben wird können Brille oder Kontaktlinsen exakt angepasst werden. Da bei der Kurzsichtigkeit die Dioptrie-Werte negativ sind, könnte ein solches Messergebnis beispielsweise heißen -1,5 dpt auf dem rechten Auge und -2 dpt auf dem linken Auge.
Kann ich meine Kurzsichtigkeit verbessern?
Der Erfolg von “Augentraining”, das die Kurzsichtigkeit verbessern soll ist nicht wissenschaftlich belegt. Eine derartiges Augentraining ist daher nicht zu empfehlen. Es ist vielmehr zu beachten, dass Sie Ihre Sehhilfe so oft es geht tragen, um das Auge vor unnötigen Belastungen zu schonen. Zudem sollte bei Naharbeit wie zum Beispiel Lesen oder Schreibe stets auf eine gute Beleuchtung geachtet werden.
Wie kann Kurzsichtigkeit korrigiert werden?
Ohne Korrektur würden sich die von einem Gegenstand ausgehenden Strahlen bei der Abbildung durch ein kurzsichtiges Auge bereits im Glaskörper schneiden. Die Korrektur der Kurzsichtigkeit soll nun bewirken, dass ein im Prinzip für seinen Brechwert zu kurz gebautes myopes Auge einen Gegenstand auf der Netzhaut abbildet. Dazu werden zerstreuende Linsen „Minusgläser“ verwendet, welche die Brechkraft des abbildenden Systems um genauso viele Dioptrien herabsetzen, wie das Auge kurzsichtig ist.
Für die Korrektur der Kurzsichtigkeit (Myopie) stehen vier prinzipielle Methoden zur Auswahl:
- Brillengläser
- sphärische „harte“ oder „weiche“ Kontaktlinsen
- Laseroperation
- Einsetzen einer Intraokular-Linse
1. Brillengläser
Die Korrektur der Kurzsichtigkeit mit Brillengläsern erfolgt nach dem Prinzip der Zerstreuungslinse. Eine solche „Minuslinse“ nimmt dem abbildenden System eines kurzsichtigen Auges von dem Zuviel an Brechkraft im Vergleich zu seiner Baulänge exakt so viel weg, dass die Lichtstrahlen sich genau auf der Netzhautebene treffen und bündeln. Das sieht im Prinzip so aus:
korrigiertes kurzsichtiges Auge
Doch sieht ein Brillenglas in der Praxis dann doch etwas anders aus, als die einfache bi-konkave Zerstreuungslinse. Zwar ist auch beim Minusglas die Kante des Glases dicker als die Mitte, doch sind die Gläser in konvex-konkaver Krümmung ausgeführt.
Konkave Linsen (Zerstreuungslinsen) zur Korrektur von Kurzsichtigkeit
Die konvex-konkave Form des Brillenglases bringt deutlich bessere Abbildungseigenschaften als die plan-konkave oder bi-konkave Form mit sich und wirkt auch kosmetisch wesentlich ansprechender.
Prinzipiell lassen sich auch höhere Kurzsichtigkeiten von -7 dpt und mehr mit Brillengläsern korrigieren, jedoch werden mit zunehmender Stärke die Ränder der Brillengläser immer dicker und schwerer. Bei höherer Myopie sind also hochbrechende Brillengläser von Vorteil.
Was auch diese ästhetischeren Brillengläser nicht verhindern können ist, dass Ihre Augen dahinter bei zunehmender Glasstärke immer kleiner aussehen. Schuld daran ist die unvermeidliche Bildverkleinerung der Brillengläser, die sich ab einer Glasstärke von -3 bis -4 dpt störend bemerkbar macht. Werden die Gläser noch stärker, macht sich diese Verkleinerung auch als spürbare Visusminderung bemerkbar. Das gilt besonders bei kleiner Schrift und entfernten Gegenständen.
2. Sphärische „harte“ oder „weiche“ Kontaktlinsen
Das Symptom der „verkleinerten Augen“ und der von den Brillengläsern verursachten Bildverkleinerung gibt es bei einer Korrektur Ihrer Kurzsichtigkeit mit Kontaktlinsen nicht. Kontaktlinsen gleich welcher Art bilden alles in gleicher Größe, wie beim rechtsichtigen Auge ab.
Bei Myopien mittlerer und höherer Stärke, also etwa ab -3 dpt haben Kontaktlinsen klare Vorteile:
- Besseres Sehen, weil Kontaktlinsen keine Bildverkleinerung kennen
- Ästhetisch-kosmetisch besserer Eindruck durch „normal große“ Augen
- Weniger eingeschränktes Sichtfeld
Gegenüber Pluslinsen haben Kontaktlinsen für Kurzsichtige einen kleinen Verträglichkeitsnachteil, da die Ränder dicker sind, als beispielsweise bei Kontaktlinsen für Weitsichtige. Bei empfindlichen Kontaktlinsenträgern kann dieser Rand besonders bei formstabilen Linsen zunächst wie eine Stufe wirken. Durch das Fremdkörpergefühl kann dies zu einer etwas längeren Eingewöhnungsphase führen, als bei weitsichtigen Linsenträgern. Weiche Kontaktlinsen werden meist sehr schnell beschwerdefrei toleriert.
3. Laseroperation
Auch mittels eines operativen Eingriffs kann die Kurzsichtigkeit korrigiert werden. Meist wird dazu heute ein Laser mit dem LASIK-Verfahren (Laser-assisted-in-situ-Keratomileusis) verwendet. Dem Eingriff geht eine umfassende augenärztliche Untersuchung voraus, bei dem der Arzt feststellt, ob die Kurzsichtigkeit stabil und die Hornhaut dick genug ist.
Beim LASIK-Verfahren wird mit einem Präzisionsschneidwerkzeug oder wie es heute üblich ist mit einem Laser eine „Flap“ genannte hauchdünne Lamelle der Hornhaut abgetrennt. Dieser Flap wird einem Deckel ähnlich hochgeklappt. Dann liegt die Hornhaut frei und kann mit dem Laser präzise wie zuvor berechnet abgetragen werden. Anschließend wird das Auge gründlich gespült und der Flap wieder zurückgeklappt.
Das LASIK-Verfahren ist ein chirurgischer Eingriff an einem eigentlich gesunden Auge, bei dem es die üblichen Operationsrisiken wie Infektionen gibt. Dazu kann es durch die Operation zu einer Über- oder Unterkorrektur der Fehlsichtigkeit und zu erhöhter Blendempfindlichkeit kommen.
4. Einsetzen einer Linse (ICL)
Eine noch vergleichsweise junge Methode eine höhergradige Kurzsichtigkeit selbst bei ungenügend dicker Hornhaut zu korrigieren, ist die Möglichkeit eine Intraokulare Contact Linse (ICL) in die hintere Augenkammer direkt hinter der Regenbogenhaut vor der Augenlinse einzupflanzen. Diese Methode wird nur bei jüngeren Kurzsichtigen angewendet. Bei älteren Kurzsichtigen wird ähnlich wie beim altersbedingten Grauen Star die Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt, welche so berechnet ist, dass sie die Myopie korrigiert.
Auch bei diesem Verfahren muss man berücksichtigen, dass hier ein im Grunde gesundes Auge einer Operation unterzogen wird, die immer auch ihre Risiken birgt.
Bevor Sie sich für eine Korrekturmöglichkeit entscheiden, sprechen Sie bitte mit dem Augenoptiker Ihres Vertrauens darüber. Er wird Sie kompetent beraten, welche Art der Korrektur in Ihrem Fall am sinnvollsten ist.
Kurzsichtigkeit Lasern?
Eine Kurzsichtigkeit kann auch mittels einer Laser-Operation korrigiert werden. Die Methode mit der heute weitesten Verbreitung ist das LASIK-Verfahren (Laser-assisted-in-situ-Keratomileusis) bei dem ein Teil der Hornhaut abgetragen wird. Da dieses Verfahren die Hornhaut in jedem Fall dünner macht, ist es für von Haus aus dünne Hornhäute ungeeignet.
Beim LASIK-Verfahren wird zunächst entweder mit einem Präzisionsschneidegerät wie der oszillierenden Klinge eines Mikrokeratoms oder heute auch mit dem Laser eine kreisrunde rund 8 bis 9,5 mm große Lamelle der Hornhaut bis auf einen kleinen Rest ausgeschnitten. Dieser „Flap“ genannte Hornhautteil wird dann hochgeklappt (2). Nun liegt die zu bearbeitende Hornhaut frei und es erfolgt der vorher genau bestimmte Abtrag der Hornhautfläche durch den Laser (3). Nach ausführlichem Spülen des Auges wird der „Flap“ wieder in seine alte Position heruntergeklappt (4).
Korrektur Kurzsichtigkeit mit dem LASIK-Verfahren
Die Laser-Korrektion der Kurzsichtigkeit wird vielfach beworben, doch liest man die Begriffe „Operation“ und „operativer Eingriff“ dabei nur sehr selten. Doch genau das ist eine Laser-Korrektion der Myopie: Ein operativer Eingriff am gesunden Auge, der mit den üblichen Operationsrisiken behaftet ist. Zwar gab es in den letzten Jahren etliche Weiterentwicklungen der Methode wie beispielsweise das Abtragen der Hornhaut mit dem Excimerlaser oder durch den Femtosekundenlaser. Doch blieb all diesen Entwicklungen und neuen Verfahren eines gleich: Alle nutzen den Einschnitt in die Hornhaut, um den „Flap“ zu bilden mit dem dabei bestehenden Infektionsrisiko. Ohne diesen „Flap“ kommt erstmals das cTEN – Verfahren aus, das völlig ohne Hornhautkontakt funktioniert. Bei dieser Methode trägt allein der Laser die Hornhaut durch das Epithel hindurch ab.
Die Risiken bei der Laser-Korrektur der Kurzsichtigkeit:
- Die Methode ist für von Haus aus dünnere Hornhäute nicht geeignet.
- Der kreisrunde Schnitt für den „Flap“ durchtrennt Hornhautnerven, die für Regulierung der Tränenflüssigkeit zuständig sind. Dadurch kann es zum „trockenen Auge“ kommen.
- Es kann passieren, dass der „Flap“ nicht wieder richtig in die Hornhaut einwächst.
- Generell bleibt nach der Laseroperation die nun dünnere Hornhaut auf Dauer instabiler.
- Wie bei jeder Operation können auch beim Augenlasern Infektionen auftreten, hier besonders durch den „Flap“-Einschnitt.
- Es kann nach der Operation zu eingeschränktem Dämmerungs- und Nachtsehen kommen.
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Fragen und Antworten zu Kurzsichtigkeit